SPIELBETRIEB HERREN – Niederlage gegen den Spitzenreiter

[flo] Die Voraussetzungen waren denkbar schlecht: Trainer Jens weilte in Holland und die Hälfte des Teams, u.a. Topscorer René waren krank oder verletzt, so dass man nur 9 Spieler gegen Iserlohn 4 aufstellen konnte. Dass die Iserlohner als aktueller Spitzenreiter der Bezirksliga in diesem Jahr noch etwas vorhaben, zeigte sich daran, dass sie mit voller Kapelle nach Hemer gereist waren. Es sollte kein einfaches Spiel werden, so viel stand eigentlich fest…

Aber erst einmal rein ins 1. Viertel! Interimscoach Hupe hatte zu Beginn die 5 erfahrensten Jungs auf’s Feld geschickt und ließ eine 2-1-2-Zone spielen. Das stellte für die Gäste tatsächlich eine Herausforderung dar, insbesondere da die einzigen beiden echten Dreierschützen zunächst nur „Fahrkarten“ warfen. Die Zone konnte dementsprechend tiefer einrücken, so dass die langen Center gut kontrolliert werden konnten. Vorne lief es auch rund, alle eingesetzten 7 Spieler konnten scoren, da der Ball gut lief und man immer wieder in die Zone zog und entweder selbst (teils mit Foul) abschließen oder auf den freien Mann durchstecken konnte. Der verdiente Lohn war eine 21:10-Führung nach 10 Minuten.

Auch das 2. Viertel begann gut. Die Iserlohner machten zwar nun viel mehr Druck am Ball, aber da man sich im Ballvortrag sehr gut unterstützte, führte dies nicht wie so häufig zu zahlreichen Ballverlusten mit anschließenden leichten Fastbreak-Punkten für den Gegner. Bis Minute 18 führte man daher immer noch ordentlich mit 12 Punkten. Dann fing man sich aber einen ganz bösen 0:18-Lauf ein, den selbst eine von Coach Hupe genommene Auszeit nicht unterbrechen konnte. Man ließ dem gefährlichsten Dreierschützen leider immer wieder zu viel Platz zum Werfen und der ließ sich auch nicht lange Bitten und netzte in diesen 2 Minuten 3 Mal ein (insgesamt 5 Mal im 2. Viertel). War man allerdings rechtzeitig draußen, nutzten die Gäste die Lücken geschickt aus und zogen zum Korb wo sie effektiv abschließen konnten. Das „Momentum“ hatte gewechselt, mit hängenden Köpfen und einem 4-unkte-Rückstand ging es erstmal in die Pause.

Aufgeben wollten die Jungs aber noch lange nicht, dafür hatten die ersten 18 Minuten einfach viel zu viel Spaß gemacht und das Team spürte auch, dass es mehr als nur mithalten konnte an diesem Sonntag Nachmittag.
Die Devise lautete , unbedingt die Dreier enger zu verteidigen, die Räume aber auch nicht komplett aufzumachen und sich dadurch erstmal das Selbstvertrauen zurückzuholen. Dass dieses Vorhaben sehr gut umgesetzt wurde zeigte sich in der 29. Minute, als dem Gästecoach der Kragen platzte und sein Team nach Strich und Faden zusammenfaltete. Ein Blick auf die Anzeigetafel verriet was passiert war: nachdem Iserlohn die Führung zunächst noch weiter ausgebaut hatte, glichen die Hustlers innerhalb von nicht einmal 2 Minuten aus, es stand 52:52. In dieser Phase machten sie auch ihrem Beinamen mal wieder alle Ehre, gaben keinen Ball verloren und kämpften um jeden Zentimeter auf dem Feld. So musste also das letzte Viertel die Entscheidung herbeiführen..

Hier ließ dann aber endgültig die Kondition im Team nach. In der Defense war man häufiger einen Schritt zu spät, in der Offense warf man nun statt zum Korb zu ziehen, was bei sehr dürftiger Trefferquote leider nicht von Erfolg gekrönt war. Ein Aufbäumen war mit dieser dünnen Personaldecke leider nicht mehr möglich und so musste man sich am Ende mit 60:71 geschlagen geben. So richtig ärgern konnte sich aber niemand über diese Niederlage, da man wirklich Alles auf dem Feld gelassen hatte und Gegenspieler und auch der Gästecoach den Hemeranern Respekt für die gezeigte Leistung zollten. Man hatte eine tolle Moral bewiesen und sich nicht aufgegeben, was bei der Ausgangssituation nicht unbedingt selbstverständlich gewesen war.

Viertelergebnisse: 21-10, 13-28, 18-16, 8-17

Endstand: 60:71

Scoring: Flo (8), Tobi (19), Jo (10), Flip (3), Toni (0), Julian (9), Patrick (3), Fabi (8), Dimi (0)

Kommenden Freitag wartet dann das andere Team aus Iserlohn auf unsere Hustlers. Die haben auch noch eine Chance auf den Aufstieg, müssen dazu aber alle verbleibenden Spiele gewinnen und auf einen Patzer der Vereinskollegen hoffen.

Kleine Randnotiz: Coach Hupe wurde nach der Niederlage mit sofortiger Wirkung entlassen. Leider wies das Team mit ihm nur eine Statistik von 0 Siegen bei einer Niederlage auf und er kam 5 Minuten zu spät zum Aufwärmen. Der Verein wünscht ihm für seine weitere Trainerlaufbahn alles Gute. Am Freitag wird Coach Jens wieder an der Seitenlinie stehen, hoffentlich mit der Weisheit aus 10 Litern Vla und Chocomel sowie 5 Pfund Bitterballen und Kroketjes damit die Saison auf dem 3. Tabellenplatz beendet werden kann! 😉